Workshop 1: Selbstreflexives und biographisches Arbeiten in der Erwachsenenbildung mit Pädagog_innen
Klaus Schwerma, Marko Fürstenow Weiterbildung mit Pädagog_innen über geschlechterreflektierendes Arbeiten ist immer auch eine Erwachsenenbildung, welche das eigene geschlechtliche Gewordensein und die geschlechtlichen Wertevorstellungen einschließt. Selbstreflexion und biografisches Arbeiten ist dabei eine professionelle Anforderung für den Blick auf Jungen (und Mädchen) und deren Entwicklung. Welche Zumutungen, Widerstände, Ressourcen und Handlungsspielräume uns dabei begegnen möchten wir anhand von exemplarischen Methoden aus dem Projekt vorstellen und diskutieren.
Workshop 2: Homophobie und Heteronormativität – Unterschätzte Themen in der Jungenarbeit
Bernard Könnecke Obwohl schwulenfeindliche Sprüche allen Pädagog_innen begegnen und nicht-traditionelle Männlichkeiten noch immer als „schwul“ abgewertet werden, fehlt es in der Arbeit mit Jungen an fundierter Auseinandersetzung mit Homophobie und Heteronormativität. Dabei sind diese Themen für alle Jungen gleich welcher sexuellen Orientierung von Bedeutung, weil über Homophobie Ein- und Ausschlüsse in Bezug auf Männlichkeit reguliert werden. Im Workshop werden Vorschläge für eine an sexueller Vielfalt orientierte Alltagspraxis mit Jungen gemacht, die als Aufgabe aller Pädagog_innen zu begreifen ist. Neben der Diskussion sexualpädagogischer und anderer Materialien werden wir uns mit der Erweiterung heteronormativ geprägter Sprechweisen und Reaktionsmöglichkeiten auf homophobe oder heteronormative Äußerungen beschäftigen.
Workshop 3: Wenn Methoden nach hinten losgehen – Dramatisierung und Entdramatisierung in Methoden zu Geschlechterbildern
Katharina Debus Methoden zu Geschlechterbildern bergen das Problem, teilweise genau die Bilder zu stärken, die sie abbauen wollen. Im Workshop werden verschiedene mehr oder weniger problematische methodische Zuschnitte angespielt, um für die Problematik zu sensibilisieren und Alternativen aufzuzeigen. Ein abschließender Input soll die Teilnehmenden bei bewussten methodischen Entscheidungen je nach Lernziel unterstützen.
Dramatisierung, Entdramatisierung und Nicht-Dramatisierung in der geschlechterreflektierten Bildung
Weiterentwicklung des Kurzvortrags im Workshop 3 „Wenn Methoden nach hinten losgehen – Dramatisierung und Entdramatisierung in Methoden zu Geschlechterbildern“
Workshop 4: Rechtsextremismus und Männlichkeit – eine methodische Annäherung
Olaf Stuve Angebote der extremen Rechten können eine Attraktivität für Jungen entwickeln, weil mit ihnen Vereinfachungen von Geschlechterverhältnissen einher gehen, in denen männliche Überlegenheit versprochen wird. Souveränität und Überlegenheit stellen klassische Männlichkeitsversprechungen bzw. -anforderungen dar. Wie aber vermittelt sich eine Attraktivität solcher "Versprechungen" im Alltäglichen? Ein kurzer Input soll die Grundlage für eine Gruppenarbeitsphase gewährleisten, in der mögliche Zusammenhänge folgender Begriffe Familie, Familienernährer, Beschützer, Volk, Nation bearbeitet werden.
Workshop 5: Aktenzeichen XX0XY ungelöst – Intersexualität als Thema geschlechterreflektierender Bildungsarbeit
Andreas Hechler Von Teamenden oft als „zu überfordernd für die Teilnehmenden“ bewertet, fristet Intersexualität als Thema geschlechterreflektierender Bildungsarbeit oft noch nicht einmal ein Nischendasein. Die gesellschaftliche Unsichtbarmachung Intersexueller wird auch in queerfeministischen Kreisen allzu oft fortgeschrieben.
Lernen über Intersexualität birgt viele Fettnäpfchen. Im Workshop werden wir uns zunächst über eher unglücklich gewählte Zugänge zum Lernen über Intersexualität austauschen und uns dann fragend anderen Möglichkeiten annähern.