Die pädagogische Arbeit mit Jungen an der Schule konzentriert sich häufig auf die Wahrnehmung von Jungen unter zwei Aspekten: Entweder als "Bildungsverlierer", die mit Leseschwächen, mangelnden Sozialkompetenzen und schlechten Noten allein gelassen werden oder als "Problemverursacher", die durch aggressives und störendes Verhalten schwer in den Schulalltag zu integrieren sind. Trotz der darin enthaltenen Verkürzungen lenken diese Debatten den Blick auf die geschlechtsbezogenen Hintergründe für das Verhalten von Jungen. Welche (vermeintlichen) Anforderungen stecken hinter den oft destruktiven Einstellungs- und Handlungsmustern männlicher Jugendlicher? In welcher Weise trägt die Schule zu selbst- oder fremdschädigenden Verhaltensweisen von Jungen bei? Was können Pädagog_innen tun, um Jungen bei ihren individuellen Problemen zu unterstützen und ihre Potenziale zu fördern?
Geschlechterreflektierte Arbeit unterstützt Jungen bei der Entwicklung vielfältiger Geschlechterbilder und eigener Individualität jenseits von Geschlechterzuschreibungen. Sie beinhaltet einen kritisch-bewussten Umgang mit geschlechtsbezogenen Haltungen und Werten - nicht nur bei den Schüler_innen, sondern auch bei den Lehrenden selbst. Dabei ist eine intersektionale Perspektive wichtig, die Überschneidungen von Geschlecht mit anderen gesellschaftlichen Positionierungen wie z. B. Rassismus, Klasse oder sexuelle Orientierung berücksichtigt.
Weitere Informationen zu unserem Angebot rund um Jungenarbeit und Schule können Sie auch unserem Angebots-Flyer entnehmen.